Manchmal benötigt man eben doch einfach mehr Licht oder wünscht sich verschiedene Lichtquellen, um ein „Objekt“ gekonnt in Szene zu setzen. Gut ist natürlich, wer in diesem Fall auf eine zusätzliche Lichtquelle in Form eines geeigneten Blitzgerätes zurückgreifen kann. Das klingt eigentlich ziemlich einfach. Ist es aber leider nicht. Denn die Welt der „Flashlights“ ist eine ziemlich eigene – und das obwohl im Grunde nur ein kleines (Blitz-) lämpchen an- und wieder ausgeschaltet werden muss. Und das im Zweifel auch mehrmals.
Mangelende Kompatibilität bei Blitzsystemen verschiedener Hersteller
Fast jeder Hersteller kocht nämlich sein eigenes Blitz-Süppchen und hat beispielsweise die Kontakte im Blitzschuh etwas anders definiert. Hierunter leidet die Kompatibilität, also wenn man überhaupt davon sprechen kann. Vieles findet sich zugegebenermaßen erst durch langes Recherchieren oder durch ‚Kaufen und Probieren‘ heraus. So richtig kann einem keiner sagen, ob ein modernes Olympus Blitzgerät für eine Hi-res Blitzaufnahme an einer aktuellen Panasonic Kamera verwendet werden kann. Wir vermuten nicht.
Focus Stacking, Hi-Res und schnelle Synchronzeiten nicht abgedeckt
Zudem gibt es viele teils recht neue Modi wie „Focus Stacking“, „Hi-Res“-Aufnahmen oder die Verwendung von schnelleren Blitzsynchronzeiten, die viele – insbesondere ältere systemeigene Blitzgeräte – nicht unterstützen.
In Zukunft wird man vielleicht das ein- oder andere Blitzgerät updaten müssen, falls der Hersteller das überhaupt jemals vorsehen möchte… Zumindest lässt sich bei den meisten Geräten der Blitz oft klassisch per Kabel triggern und die Blitzstärke manuell einstellen. Für ein paar schnelle Aufnahmen ist das allerdings meist zu umständlich.
Von Olympus sind wir, was die Steuerung von Olympus Blitzgeräten, recht verwöhnt. Mit Kameras der Olympus OMD-Serie oder auch der PEN-Serie (PEN E PL-7 etc.) lassen sich die meisten Olympus Blitzgeräte bequem von der Kamera aus fernsteuern (meist mit aufgesetztem Master Blitzlicht zur Ansteuerung). Also bequem entfesselt blitzen.
Das sollte doch eigentlich mit jedem hochwertigen MFT tauglichen Blitz möglich sein – oder etwa nicht?!
NISSIN i400 MFT – Blitzgerät für Olympus und Panasonic MFT Kameras
Dies hier soll kein Testbericht sein, sondern eher als ein paar subjektive Eindrücke verstanden werden, die wir auf die Schnelle gesammelt haben:
NISSIN i400 MFT an Panasonic G9
– unsere Erfahrungen
Für ein Photoprojekt hatten wir uns den recht kleinen Aufsteckblitz i400 MFT von Nissin in der MFT Variante einmal kurz näher angeschaut, um ihn mit einer Panasonic G9 zu koppeln.
Panasonic Youtube-Video zum Lumix G9 Blitz Menu: https://www.youtube.com/watch?v=rYa8W-ft8xc
Kein separater Blitzstandfußhalter
Bei dem von uns gewählten Angebot, war zu unserem Erstaunen der separate Blitzfußhalter, mit dem man den Blitz auch getrennt von der Kamera aufstellen kann, nicht im Lieferumfang enthalten. 203 g Gewicht brachte der Nissin ohne die vier Mignon AA Batterien auf unsere Waage. Größenmäßig und von der Verstellbarkeit würden wir ihn als beinahe perfekt bezeichnen, es gibt nichts, was wir bewegungsmäßig vermissen würden. Auch qualitativ kann man für den Preis um die 80€ nicht meckern. Natürlich könnte die Verrastung des Blitzkopfes geschmeidiger laufen, das Kunststoff hochwertiger sein. Unser Blitz wackelte nach dem Einschieben noch deutlich im jungfräulichen Blitzschuh.
Was möglich ist mit dem Nissin i400MFT in Verbindung mit der Panasonic G9?!
Der kleine Blitz bestückt mit vier frischen Mignonzellen (durchdachtes und auch endlich mal gut bezeichnetes Batteriefach) macht richtig Spaß auf der Kamera. Die Ausleuchtung lässt sich gut einstellen, für unser kleines „indoor“-Projekt einiger Produktphotographien reichte die Leistung so oder so vollkommen aus. Allerdings sollte man in freier Natur leistungsmäßig keine Wunder erwarten. Der Blitz durfte bei unserem Modell erst nach der Kamera angeschaltet werden, ansonsten war das Menu der G9 Cam teilweise ausgegraut, was uns anfangs ziemlich verwirrte.
Einstellen ließ sich die Belichtungszeit nur in Belichtungsmodus „S“ der Kamera und dies auch nur bis maximal 1/250s – schneller war nicht möglich. Das heißt keine Aufnahmen mit schnelleren Blitzsynchronzeiten. Der Nissin i400 MFT funktionierte nur direkt auf der Kamera.
Kein entfesseltes Blitzen ohne separates Zubehör mit dem Nissin i400 MFT
Zum Fernsteuern würde man also noch einen separaten Nissin Sender und im Falle des i400 wohl auch Empfänger benötigen. Bei neueren Geräten wie beispielsweise dem High-Sync-Speed tauglichen Nissin i60A ist der Empfänger dann auch schon im Blitzgerät integriert. Die stärkere Blitzleistung des ca. 300g schweren (zuzüglich Batterien) i60A käme auch dem High-Sync-Speed Modus entgegen, da hierfür mehr Licht gebraucht wird, als beim herkömmlichen Blitzen.
Empfehlenswertes Video bezüglich entfesseltem Blitzen eines Nissin i60A an einer Olympus MFT Kamera:
https://www.youtube.com/watch?v=IbFoRJ6bK_Q
Gute Bedienbarkeit
Das Wahlrad auf der Rückseite verstellt sich eher leicht, wenn man versehentlich daran kommt und ist im Dunkeln schwierig einzustellen. Ansonsten ist die Variante mit dem Drehrad wesentlich intuitiver, als vieles was hochwertiger aussieht, aber deutlich unpraktischer zu bedienen ist. Und davon gibt es genügend.
Firmware Update
Für ein mögliches Firmware Update müßte das Gerät an den Hersteller eingeschickt werden. Bei zukünftigen Blitzgeräten plant Nissin immerhin die Updatemöglichkeit per Micro SD Karte (Quelle: http://hapa-team-blog.de/die-neue-nissin-air10s-funkblitzsteuerung/).
Ein Fazit reichen wir in Kürze noch nach.
Schreib uns gerne einen Kommentar, welche Erfahrungen/ Gedanken hast du mit dem i400?!
